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Interview: Die Wechseljahre verstehen

Dr. med Judith Bildau beantwortet unsere Fragen

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© DevMarya / gettyimages.de

„Holen Sie sich professionelle Hilfe bei Beschwerden”

Wie merken Frauen, dass die Wechseljahre beginnen?

Das kann manchmal nicht so einfach sein. Die Symptompalette ist bunt, und häufig werden Beschwerden gar nicht mit den hormonellen Veränderungen dieser Zeit in Verbindung gebracht. Die betroffenen Frauen rennen oft von Arzt zu Arzt, suchen Hilfe – und bekommen sie nicht. Meist werden die Symptome behandelt, aber nicht die Ursache. Ich bin deshalb der festen Überzeugung: Fast alle Symptome, die bei Frauen Mitte 40 auftreten, haben etwas mit den Wechseljahren zu tun. Besonders neu aufgetretene Knochen- und Gelenkschmerzen, Konzentrationsstörungen, Tinnitus, Hörprobleme, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Schilddrüsenveränderungen werden oft nicht richtig gedeutet. Es müssen nicht immer die „klassischen“ Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen sein.

Was passiert da im Körper?

Bereits mit Anfang 40 beginnen die ersten hormonellen Veränderungen – also viel früher, als wir denken. Da unsere weiblichen Eizellreserven nun langsam zur Neige gehen, haben wir immer öfter sogenannte anovulatorische Zyklen, das heißt Zyklen, in denen kein Eisprung stattfindet. Dadurch wird kein Gelbkörperhormon, also kein Progesteron, gebildet. Viele Frauen spüren das deutlich in der 2. Zyklushälfte. Sie leiden nun unter PMS (prämenstruellem Syndrom), Schlaflosigkeit, Brustspannen, innerer Unruhe und Zyklusveränderungen. Etwa Mitte 40 kommt es dann schließlich zum Abfall des Östrogens bzw. zu starken Schwankungen. Nun können sich Hitzewallungen, Knochen- und Gelenkschmerzen, depressive Verstimmungen und, und, und dazugesellen.

… und auf der anderen Seite gibt es auch eine neue innere Stärke. Sind die Wechseljahre besser als ihr Ruf?

Definitiv! Leider gelten die Wechseljahre immer noch als eine Zeit des Leidens und als Beginn des „Altwerdens“. Dem ist aber keinesfalls so! Frauen, die ich begleite, deren Beschwerden erfolgreich behandelt werden, fühlen sich meistens sehr wohl in ihrer Haut, wissen sehr genau um ihren Wert, haben ein großes Selbstbewusstsein; viele von ihnen starten noch einmal ganz neu durch.

Was raten Sie Patientinnen, die Beschwerden haben?

Ich rate allen Frauen, die Beschwerden haben, sich professionelle Hilfe zu holen. Ich weiß genau, dass viele Frauen Probleme haben, eine medizinisch-fundierte Begleitung zu finden. Dennoch möchte ich sie unbedingt ermutigen, nicht aufzugeben: Es gibt Hilfe!

Bei der Einnahme von Hormonen sind in Deutschland viele zurückhaltend. Zu Recht?

Nein, das ist eine veraltete und nicht mehr zeitgemäße Sichtweise. Sie rührt aus vergangenen Jahrzehnten und beruht vor allem auf der Fehlinterpretation der WHI-Studie aus dem Jahr 2002. Die heute existierenden und empfohlenen Hormonersatztherapien sind sicher, können ganz individuell dosiert werden und helfen nicht nur bei der Behandlung aktueller Beschwerden, sondern bieten auch eine Prävention im Sinne eines gesunden und aktiven Älterwerdens.

Wir können so gesünder altern?

Ja, denn der Hormonmangel führt sonst über kurz oder lang zu vielen verschiedenen Erkrankungen, insbesondere des Herz-Kreislauf-Systems. Die Gefäßelastizität nimmt ab, der Blutdruck steigt. Es kommt außerdem zum Anstieg des „bösen“ LDL-Cholesterins und der Bildung von Arteriosklerose. Außerdem verringert sich die Knochendichte. Die Folge: Osteopenie und Osteoporose.

Was ist dabei zu berücksichtigen?

Im Grunde gibt es wenige Kontraindikationen für den Einsatz von bioidentischen Hormonen. Eine ist das Vorhandensein eines Hormonrezeptor-positiven Brustkrebs´ . Ansonsten ist es ratsam, so früh wie möglich mit der Therapie zu beginnen, dann, wenn die Wechseljahre einsetzen. Der präventive Effekt ist so am größten.

Es gibt ein „goldenes Fenster“ …

Der Begriff erfasst genau das: Es ist empfehlenswert, mit den bioidentischen Hormonen bereits zu beginnen, bevor der Hormonmangel körperliche Schäden angerichtet hat. Ganz grob gesagt ist das „goldene Fenster“, auch „window of opportunity“ genannt, für 10 Jahre nach der letzten Menstruation geöffnet.

Kann eine veränderte Ernährung Gutes bewirken?

Oh ja, natürlich! Zu einer optimalen Begleitung von Frauen in den Wechseljahren gehört auf jeden Fall eine Ernährungsberatung. Jetzt geht es um weniger Kalorien, dafür aber besonders nährstoffreich. Es ist sogar möglich, mit der Auswahl von bestimmten Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel den Sojaisoflavonen, Beschwerden zu lindern.

Was ist mit Heilpflanzen oder sonstigen natürlichen Helfern?

Ja, auch die Phytotherapie ist ein wichtiger Baustein in der Therapie von perimenopausalen Beschwerden. Ich arbeite bei Frauen ab 40, also schon früher, zum Beispiel sehr gerne mit Mönchspfeffer, um den Zyklus zu regulieren. Auch Schafgarbe und Frauenmantel können hier hilfreich sein. Aber, und darüber kläre ich meine Patientinnen natürlich auf, eine Therapie mit Heilpflanzen dient vor allem der Linderung von Symptomen. Sie sind nicht in der Lage auf lange Sicht, die fehlenden Hormone zu ersetzen.

Worauf können wir noch achten, was tut uns jetzt gut?

In den Wechseljahren ist es ganz wichtig, verschiedene Puzzleteile zusammenzusetzen: Regelmäßige Entspannung und ausreichend Schlaf, um den Cortisolspiegel niedrig zu halten, eine ausgewogene und bewusste Ernährung, die ausreichende Zufuhr von Mikronährstoffen und die regelmäßige körperliche Aktivität mit besonderem Augenmerk auf dem Muskelaufbau.

Was wünschen Sie sich zukünftig für das Thema Frauengesundheit und den Umgang mit den Wechseljahren?

Ich wünsche mir, dass die Wechseljahre für Frauen ihren Schrecken verlieren! Sie sind nämlich eine ganz fantastische und energiegeladene Zeit – vorausgesetzt natürlich, die Frauen haben keinen Leidensdruck. Und den müssen sie nicht haben! Ich wünsche mir außerdem, dass endlich die Angst vor den heutigen Hormonersatztherapien abgebaut wird. Viele Frauen, denen diese Therapie verwehrt wird, leiden unnötig.

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Unsere Expertin: Dr. med. Judith Bildau – die Gynäkologin, Medical Influencerin und Autorin engagiert sich für die Förderung der Frauengesundheit

Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag „Willkommen in den Wechseljahren“

Zum Beitrag
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Autor:in: Doreen Thal-Henschel